Tipp Nr. 9 – Unterlassungen –

Foto: NABU Helge May

Unterlassungen

Gärtnern ohne Torf

Der NABU hat zu der Aktion „torffreies Gärtnern“ aufgerufen, um das Thema Moorschutz stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Denn Torf gehört ins Moor und nicht in unsere Gärten. Durch den massiven Torfabbau, insbesondere in den baltischen Staaten, werden wertvolle Moore zerstört. Dies hat sowohl Folgen für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten als auch für unser Klima, denn durch den Moorabbau werden große Mengen Treibhausgase freigesetzt.

Torf sorgt zwar für eine bessere Durchlüftung des Bodens, die Bodenqualität wird aber langfristig verschlechtert weil Torf extrem nährstoffarm ist und zur Bodenversauerung führt. Alternativ sollte Kompost verwendet werden der den Boden belebt und ihm wichtige Nährstoffe zurückgibt.

Was viele Hobbygärtner nicht wissen ist, dass sich in den Plastiksäcken mit der Aufschrift ***erde größtenteils Torf befindet. Rund zehn Millionen Kubikmeter Torf werden allein in Deutschland jedes Jahr für den Gartenbau verwendet wodurch ganze Moorlandschaften unwiederbringlich verloren gehen.

Dem Aufruf des NABU sind deshalb bereits zahlreiche Hobbygärtner und Naturgartengruppen gefolgt und machen mit bei der Aktion „torffrei Gärtnern“. Jeder ist deshalb aufgerufen für den Einsatz torffreier Blumenerde zu werben.

Gärtnern ohne Gift

Zur Bekämpfung von unerwünschten Wildkräutern und Schädlingen werden eine Vielzahl von chemischen Mitteln eingesetzt, deren Nutzen oder Schaden bis heute nicht endgültig bewertet werden können. Hier stoßen unterschiedliche Interessen (Pestizidhersteller, Landwirte, Verbraucher, Naturschutzverbände, Umweltämter, etc.) aufeinander. Der Einsatz oder Nicht-Einsatz der chemischen Mittel hätte in der industriellen Landwirtschaft gravierende Folgen für alle Beteiligten.

Es ergibt sich daher die Frage, was können wir im Haus- und Gartenbereich tun um die Umwelt und Natur wenigstens noch vor der Haustür zu schützen.

Viele Gärtner setzen nach wie vor auf den Einsatz von glyphosathaltigen Mitteln wie Roundup. Glyphosat tötet aber nicht nur Pflanzen, sondern entzieht Insekten und Vögeln wichtige Nahrungsquellen und stört somit den Ökokreislauf. Unerwünschte Unkräuter sind in der Natur Blüten- und Samenpflanzen für eine Vielzahl von Insekten und Vögel. Ihnen wird beim Einsatz von Herbiziden eine wichtige Nahrungsquelle entzogen.

Glyphosat ist in einer Vielzahl von Pflanzenschutzmitteln enthalten, die in Baumärkten und im online-Handel problemlos gekauft werden können. Leider ist für den Durchschnittsbürger auf der Produktbeschreibung oft nicht erkennbar ob Glyphosat enthalten ist.

Obwohl die WHO und andere Gesundheitsorganisationen den Einsatz von Glyphosat als krebserregend eingestuft haben, bleibt der umstrittene Unkrautvernichter in Europa für die nächsten  Monate zugelassen. Die EU-Kommission hat kurz vor Ablauf der geltenden Zulassung die weitere Verwendung im Alleingang genehmigt.

Es kann deshalb nur empfohlen werden den Griff zur Giftflasche zu meiden.

Versuchen Sie den Unkräutern zu begegnen indem Sie

  • sogenannten Mutterboden (Humus) vermeiden und statt dessen Kompost, Lehm und Sand als Unterboden nutzen
  • mit Rindenmulch, Stroh oder Rasenschnitt den Boden bedecken
  • mittels Werkzeugen jäten. 

Gärtnern ohne Versiegelung der Böden

Der Boden ist bedeutender Bestandteil unseres Ökosystems. Er unterliegt durch die menschliche Nutzung zahlreichen Belastungen. Der Flächenverbrauch durch Siedlungen, Verkehrswege und Indurstrieanlagen führt immer stärker zur Versiegelung der Böden.

Die Folgen davon sind

  • das Niederschlagswasser kann nicht versickern und wird in die Kanalisation abgeleitet wodurch der Grundwasserspiegel sinkt
  • der Boden als Lebensraum für Tiere und Pflanzen geht verloren
  • die versiegelten Flächen heizen sich stark auf. Die Temperatur in den Städten ist deshalb höher als in der freien Landwirtschaft. Zusammen mit der Luftverschmutzung führt dies zu den typischen Dunstglocken über den Städten.

Wir sollten deshalb im Haus- und Gartenbereich nach Möglichkeit davon absehen, Bodenflächen durch Beton- und/oder Plattenarbeiten zu versiegeln.

Tipp Nr.10 Baumarten allgemein – Kirschbaum –

Zurück  zum Hauptmenü Naturnahe Gärten

Adresse & Kontakt

NABU Münster-Hessen
Frankfurter Straße 44
64839 Münster

info@nabu-muenster-hessen.de

Spendenkonto

Sparkasse Dieburg
Bankleitzahl 50852651

IBAN DE25 5085 2651 0136 0090 81
BIC: HELADEF1DIE